
Die SIEBEN TAGE NICHT JAMMERN CHALLENGE
Als ich das das erste Mal las, war ich begeistert…bis ich es ein paar Sekunden habe sacken lassen…
Tun Sie das bitte auch kurz!
Tage – in unserer schnellebigen Zeit eigentlich ziemlich kurz, in unserer von Leid, Elend und Unsicherheit geprägten Zeit allerdings ziemlich lang…denn, seien wir mal ehrlich – wann haben SIE das letzte Mal einen ganzen Tag lang nicht über…
Das Wetter
Die Arbeit
Die Preise
Die Bauern
Die Politik
….ich könnte gut so weiter machen…gejammert.
Ich spreche hier nicht von Gedankenaustausch, Disskusionen, oder gar sachlichen Unterhaltungen, die es meiner Meinung nach immer seltener gibt. Ich spreche wirklich davon, dass wir uns kaum noch frei von Beurteilung, oder negativem fishing for pity (ja, achten Sie einmal darauf wie gut wir im Alltag darin geworden sind uns bemitleiden zu lassen und wer nicht derjenige ist, der besser dran ist, sondern, wie sehr wir darauf drängen, dass es anderen garnicht so schlimm gehen kann, wie uns selbst) bewegen.
Mir persönlich kam einen ganze Woche also innerhalb von Sekunden verdammt lang vor. Geht es Ihnen da anders?
Nun…heute ist Tag eins…und damit gehe ich an den Start! Einen Tag nach dem anderen…am Ende der Woche werde ich berichten…oder auch schon heute Abend, wenn ich mich dabei erwischt habe, wie ich zum ersten Mal gejammert habe 😉
Machen Sie mit?! Ich freue mich auf einen regen Austausch…
Resumé:
Gestern war Halbzeit…ich lasse Sie an meiner Erfahrung teilhaben…ich habe versagt…oder doch nicht? Wer mitgemacht hat, wird vielleicht früh aufgegeben haben, oder – so wie ich – einfach jeden Tag wieder neu angefangen haben.
Es fühlte sich unkontrolliert an, als ich nach drei Tagen am Morgen schon wieder meinen guten Vorsatz gebrochen hatte. Warum fällt es uns so schwer sich selbst zu regulieren, zu kontrollieren, zurück zu nehmen? All diese Fragen sind Ihnen vielleicht auch durch den Kopf geschossen….
Nun, ich für meinen Teil habe daraus folgendes gelernt:
Jammern ist garnicht so schlimm. Es geht auch nicht so sehr darum DAS wie jammern, sondern eher WIE wir das tun und warum!
Jammern wir ungefiltert? Jammern wir ständig? Jammern wir angefixt von unserer sozialen Umwelt? Brauchen wir ernsthafte Hilfe? Brauchen wir Aufmerksamkeit? Wollen wir verdeutlichen, dass es dem anderen doch unmöglich so schlecht gehen kann, wie uns selbst?
Zunächst einmal ist wohl Selbstreflektion der Schlüssel vieler Dinge! Uns beoachten wann wir jammern und welchen Grund es gibt…und – OB es überhaupt einen Grund gibt, oder wir es aus Gewohnheit tun.
Wie also komme ich aus der Jammerspirale? Wenn Sie sich erwischen, dann stoppen Sie kurz! Schauen Sie, ob es einen Grund gibt, welches Bedürfnis gerade Aufmerksamkeit benötigt und ob ihr Gegenüber in der Lage ist dieses Bedürfnis zu stillen. Äussern Sie Ihr Bedürfnis! Bitten sie um Unterstützung! Sie werden merken, dass Ihr Umfeld vielleicht irritiert ist, oft aber auch gerne bereit kurz ein paar Minuten für Sie aufzuwenden.
Und dann?
Ein großes Fragezeichen in Ihrem Kopf! Und dann fühlen Sie in sich hinein und schauen, was von dem Bedürfnis noch übrig geblieben ist.
Schauen Sie sich um, suchen Sie etwas, dass dieses Bedürfnis stillt…und nein, ich rede nicht davon Bedürfnisse mit Kaufsucht, Essen, oder Suchtmitteln zu betäuben. Ich denke eher an die natürliche Schönheit um uns herum…daran einen Spaziergang zu machen und bewusst darauf zu achten, wie sich Regen auf der Haut anfühlt, wie frische Luft unsere Nase abkühlt, wie sich unsere Lunge ausdehnt, wenn Sie tieeeeefff einatmen und dann kurz die Luft anhalten. Ich rede davon die kleinen, schönen Dinge um uns herum zu betrachten und festzustellen, dass wir zufriedener werden, wenn wir das Leben und seine Fülle betrachten und wertschätzen…und dann auch, vielleicht schon im Laufe einer Woche merken, dass jammern ein Bedürfnis aufzeigt und wir es in uns selbst tragen nachhaltig – statt kurzweilig – ein kleines Stückchen zufriedener zu sein.

